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KKV-Bezirksgemeinschaft Oldenburg gegen Reformations-Feiertag in Niedersachsen

Reformationstag-FeiertagEine kirchliche Gemeinschaft, die etwas gegen einen kirchlichen Feiertag einzuwenden hat, mutet auf den ersten Blick bemerkenswert an. In die aktuelle Diskussion um einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag in Niedersachsen am Reformationstag (31. Oktober), mischt sich der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) ein. „Wir fragen uns, ob es in der Findung eines geeigneten Feiertags um Inhalte geht oder um die Realisierung eines zusätzlichen freien Tages“, fragt Georg Konen, Vorsitzender der KKV-Bezirksgemeinschaft Oldenburg. Feiertage seien nur dann vermittelbar, „wenn Sinn und Zweck eines solchen Tages von einer breiten Masse gesehen, verstanden und entsprechend gefeiert wird. Kirchliche Feiertage müssen auch von Nicht-Christen in ihren Sinnhaftigkeit verstanden werden“, so Georg  Konen.

In den norddeutschen Bundesländern wird derzeit eine Debatte geführt, ob – quasi als Kompensation des Feiertagsüberhangs im Süden – ein neuer gesetzlicher Feiertag bestimmt werden soll. Viele halten den Reformationstag für angebracht, andere machen sich für einen weltlichen Hintergrund stark.

„Es bedarf einer gewissen Bereitschaft der überwiegenden Mehrheit, diese Inhalte an diesem Tag kirchlich im Rahmen von Gottesdiensten zu feiern“, so Konen, der spekuliert, dass es heutzutage auch mancher katholischer Feiertag wie Allerheiligen oder Fronleichnam schwer hätte, diesen Anforderungen gerecht werden könnte. Vielleicht wäre es einfacher, einen staatlichen Feiertag auf breiter Basis zu begehen, zum Beispiel am 23. Mai. An diesem Tag trat im Jahr 1949 das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Ansonsten bliebe die Lösung, statt eines Feiertages einen „Niedersachsen-Tag“ als freien Tag einzuführen, regt der KKV-Bezirksvorsitzende an.

Quelle: https://www.nwzonline.de/oldenburg/politik/oldenburg-kkv-in-oldenburg-katholischer-verband-gegen-reformations-feiertag_a_50,1,118601034.html